Angepinnt Wissenswertes zum Thema Kopfhörer

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  • Wissenswertes zum Thema Kopfhörer

    Der iPod ist ja ursprünglich ein portabler Musik-Player. Und in meinen Augen (und vielleicht auch in euren) ist er das noch heute. Deshalb steht zumindest für mich das Musikhören an erster Stelle. Und dazu braucht man: Kopfhörer ;)

    Hier werde ich mich also mal recht umfassend zum Thema Kopfhörer äussern. Und zwar beginne ich ungefähr bei Null, damit jeder hier mitreden kann.

    Also...
    Beim iPod sind im Lieferumfang schon Kopfhörer enthalten. Nur sind diese aus klanglicher Sicht so ziemlich unter aller Sau. Für ernsthaftes Musikhören empfiehlt sich also ein Upgrade auf höherwertige Kopfhörer.

    Viele Vorurteile oder Unwissenheit hindern allerdings nach persönlicher Erfahrung eine Menge iPod-Nutzer an diesem Schritt. Zuerst einmal möchte ich also mit diesen Aufräumen.

    Kopfhörer ist doch gleich Kopfhörer?

    Das älteste, zentralste und in meinen Augen dümmste Vorurteil. Physikalisch gesehen ist es unmöglich, einen Kopfhörer (oder auch Lautsprecher) zu bauen, der genau gleich klingt wie die reale Band/das reale Orchester. Deshalb sollte man sich schon mal von der Vorstellung verabschieden, dass irgendwann keine Unterschiede mehr existieren zwischen Original und über den Kopfhörer wiedergegebener Musik.
    Was allerdings vor allem wichtig ist: Auch zwischen verschiedenen Kopfhörern sind die Unterschiede extrem. Ab einem gewissen Niveau erfordert es zwar langjährige Hör-Erfahrung, um diese Unterschiede registrieren zu könnten, aber im unteren Preissegment sollte die Unterschiede wirklich jedem Laien sofort auffallen (Persönliche Erfahrungen bestätigen dieses Statement ausnahmslos). Bei einem Kopfhörer gibt es im wesentlichen vier klangliche Kriterien:

    1. Abstimmung, auch Klangsignatur genannt: Die Musik, wie wir sie hören, findet ungefähr in einem Frequenzspektrum von 16 Hertz bis 18 Kilohertz statt (Hertz bedeutet Schwingungen pro Sekunde). Dabei bedeutet die doppelte Anzahl Hertz einen um eine Oktave höheren Klang (z.B. von 440 Hertz zu 880 Hertz). Der Frequenzbereich bis ca. 150 Hertz wird dabei üblicherweise als Bass bezeichnet, zwischen 150 Hertz und ungefähr 2 Kilohertz spricht man von Mitten und von 2 Kilohertz bis 18 Kilohertz redet man von Höhen.
      Diese drei Bereiche sind bei jedem Kopfhörermodell unterschiedlich stark ausgeprägt. Manche Kopfhörer haben eine Bassbetonung (die Musik wirkt kräftig), andere eine Mittenbetonung (die Musik wirkt quäkig), wiederum andere eine Höhenbetonung (wirkt klar, sauber und detailreich, kann aber auch nervig klingen -> Langes Hören am Stück wird unmöglich) und viele haben eine Betonung von Bass und Höhen (Badewannenabstimmung). Dies stellt wohl den am ehesten hörbaren Unterschied zwischen verschiedenen Kopfhörern dar. Dieses Kriterium ist auch am Meisten geschmackssache, deshalb bin ich immer bemüht, objektive Angaben zu machen (z.B. Der Bass ist leicht angehoben) anstatt nur mein Urteil zu verkünden (z.B. Der Bass hat genau die richtige Menge), denn von wo wollt ihr wissen, ob das, was mir gefällt, auch euch gefällt?
      Zu sagen ist dabei, dass jede Anhebung eines Bereiches des Frequenzspektrums den Klang in irgend einer Weise verfälscht. Manche Leute sehen darin per se einen Makel, aber wenn einem eine Bassbetonung gefällt, braucht man sich dessen nicht zu schämen.
    2. Auflösung: Mit Auflösung ist eigentlich Präzision gemeint. Im wesentlichen gilt: Je höher die Auflösung eines Kopfhörers, desto mehr Details in der Musik vermag man zu vernehmen und desto echter klingen diese auch. Das kann man zum Beispiel vergleichen mit einer Fotokamera: Bei einem Bild in VGA-Auflösung ist es einem vielleicht unmöglich, zu lesen, was auf dem Schild im Hintergrund des Bildes steht, aber bei einer 8-Megapixel-Kamera ist die Schrift klar und deutlich lesbar.
    3. Schnelligkeit: Man ist sich nicht ganz einig, ob das nicht zum selben Bereich wie Auflösung gehört. Im wesentlichen ist mit Schnelligkeit gemeint, ob der Kopfhörer es schafft, komplizierte Passagen eines Musikstückes darzustellen ohne etwas zu verwischen. Ein beliebtes Beispiel ist dabei, ob der Double-Bass eines Speed-Metal-Songs sauber wiedergegeben wird, oder ob die Schläge zu einer Suppe zusammengeschwurbelt werden.
    4. Bühne: Wer einmal in einem Konzertsaal vor einem Orchester gesessen hat, hat vielleicht festgestellt, dass es einem, auch wenn man das Orchester nicht mit den Augen sieht (z.B mit geschlossenen Augen) nicht schwer fällt, zu bestimmen, wo ein bestimmter Musiker steht, und er wird auch gehört haben, von wo bis wo das Orchester sich aufgestellt hat. Bei einem guten Paar Lautsprecher ist dies genauso, dieser Effekt lässt sich durch einfaches Stereo erzielen. Bei Kopfhörern ist jedoch keine Bühne wie bei einem Lautsprecherpaar möglich, dies gleich vorweg.
      Warum? Wenn man die Lautsprecher A und B nennt, und ein Ton aus Lautsprecher A kommt (sagen wir, A steht links und B rechts), dann wird dieser Ton wegen der begrenzten Schallgeschwindigkeit zuerst vom linken Ohr wahrgenommen und erst dann vom Rechten. Mit der Zeitdifferenz dazwischen berechnet unser Hirn, aus welcher Richtung der Ton gekommen ist - Es entsteht eine imaginäre Bühne. Beim Kopfhörer ist jedoch das Problem, dass ein Ton, der nur aus Muschel A kommt, nie auf das rechte Ohr auftrifft. Dies hat zur Folge, dass beim Hören über Kopfhörer die Bühne als zwischen den Ohren platziert erscheint. Bei einem Kopfhörer mit guter Räumlichkeit ist aber zwischen den Ohren immer noch bestimmbar, wo welcher Musiker steht, und die im Kopf platzierte Bühne wirkt dreidimensional und gross.
    Alles verstanden? Sonst darf gerne nachgefragt werden ;)

    Gut. Nun kann ich auch erklären, warum die Apple-Kopfhörer schlecht klingen :)
    1. Die Abstimmung: Die Apple-Kopfhörer haben keinerlei Bass. Und zwar so gar keinen, dass man kaum noch vom persönlichen Geschmack sprechen kann, denn ich kenne niemanden, der am liebsten Musik ganz ohne jeglichen Bass hat. Die Höhen sind extrem überzogen, was über die schlechte Auflösung (siehe Punkt 2) hinwegtäuscht, aber extrem nervig ist (zumindest auf mich) und lange Hörsessions so verunmöglicht.
    2. Die Auflösung: Ist grottig. Zwar wird dies mit den übertriebenen Höhen ein wenig unter den Teppich gekehrt, aber mehr gibt's da eigentlich wirklich nicht zu sagen.
    3. Dasselbe gilt für die Geschwindigkeit. Schnellere Drumpassagen sind nur noch ein matschiges Scheppern ohne jede Struktur.
    4. Bühne ist kaum vorhanden, die Musiker kleben auf beiden Seiten des Kopfes an den Ohren.

    Aus eben diesen Gründen lege ich jedem, aber wirklich jedem von euch ein Upgrade auf höherwertige Kopfhörer ans Herz, der mit dem iPod Musik hört.

    Worauf ihr dabei achten müsst, und welche Modelle empfehlenswert sind, soll im folgenden erklärt werden.
  • Kopfhörermodelle

    Als erstes ist hier wohl zu sagen, dass es je nach Definition drei, vier, fünf oder sechs oder Kopfhörer-Typen gibt:

    • Alsda wären als erstes die Ear-Buds, die auf jeden Fall die eine eigene Kategorie darstellen. Das sind diese Knopf-Kopfhörer, die dem normalen MP3-Player beiliegen (auch dem iPod). Sie sind günstig herzustellen, isolieren das Ohr nicht von Aussengeräuschen und haben prinzipbedingt ein Problem mit Basswiedergabe - deshalb gibt es auch kaum gutklingende Ear-Buds.
    • Dann kommen die In-Ears, die auch eindeutig einen eigenen Typ bilden. Sie werden in den Gehörgang eingeführt und sehen aus wie Ear-Buds, die vorne noch eine Silikon-Noppe haben. Sie isolieren den Träger vor Aussengeräuschen und sind über eine enorme Preisspanne verfügbar. Das Problem mit der Bass-Wiedergabe haben sie nicht.
    Dann kommen wir zu den Bügelkopfhörern, bei der es verschiedene Meinungen gibt, welche jetzt eine eigene Kategorie bilden, und welche nicht. Um Missverständnissen vorzubeugen werde ich jeden Bautyp als eigene Kategorie aufführen.

    • Zuerst die offenen Around-Ears. Das sind Bügelkopfhörer, die mittels einem Bügel über dem Kopf getragen werden, wobei die Ohrmuscheln die Ohren des Trägers komplett umschliessen. Sie sind eigentlich nicht für die Wiedergabe an einem MP3-Player ausgelegt, da sie oft mehr Leistung erfordern und für Unterwegs aufgrund der Grösse nicht wirklich geeignet sind.
    • Dann haben wir die offenen On-Ears. Sie unterscheiden sich im Prinzip von den offenen Around-Ears dadurch, dass ihre Ohrmuscheln kleiner sind, und deshalb auf der Ohrmuschel aufliegen. Das macht sie kleiner, und sie sind deshalb schon viel eher für MP3-Player ausgelegt.
    • Dann haben wir die geschlossenen Around-Ears. Sie unterscheiden sich von den offenen Around-Ears insofern, als dass die Muscheln so konstruiert sind, dass sie den Träger von Aussengeräuschen isolieren. Die Muscheln umschliessen die Ohren komplett. Einige Modelle sind für den Betrieb am MP3-Player geeignet, aber längst nicht alle.
    • Zuletzt die geschlossenen On-Ears, die sich von den offenen On-Ears insofern unterscheiden, als dass sie den Träger vor Umweltgeräuschen isolieren. Sie sind eigentlich immer für den MP3-Player geeignet.
    Zu sagen ist, dass In-Ears im Normalfall besser isolieren als geschlossene On-Ears oder geschlossene Around-Ears, aber das nur nebenbei.

    Kommen wir zum nächsten Vorurteil:

    In-Ears sind schlechter als On-Ears oder Around-Ears
    Jein. Grundsätzlich könnte man schnell zu diesem Schluss kommen, weil es einfach dem gesunden Menschenverstand widerspricht, dass etwas so kleines besser klingen könnte als ein grosser, solider Aroun-Ear-Kopfhörer. Aber das ist nicht so.
    Zu sagen ist jedoch, dass In-Ears mit On-Ears und Around-Ears nicht unbedingt direkt vergleichbar sind, denn in manchen Bereichen sind sie eher überlegen, in anderen eher unterlegen.
    Überlegen sind sie On-Ears und Around-Ears grundsätzlich (bei gleichen Preisklassen) in der Auflösung, der Geschwindigkeit und der Bass-Darstellung. Unterlegen sind sie ihren grösseren Verwandten allerdings im Punkt der Räumlichkeit, weil die Ohrmuschel umgangen wird, die für die räumliche Wahrnehmung recht entscheidend ist. Dabei gilt, dass diese Differenzen in den unteren Preisklassen grösser sind als in den oberen Preisklassen, aber grundsätzlich auch bei sehr hohen Preisen noch gelten (mit Ausnahmen).

    Ausserdem ist dieses Vorurteil vorherrschend:

    In-Ears sind gehörschädigend, weil sie direkt auf das Trommelfell strahlen
    Das ist falsch, weil nicht wichtig ist, wie der Schall beim Trommelfell ankommt, sondern nur, wie laut er dort ankommt. Wenn man also mit In-Ears nicht lauter hört als mit On-Ears oder Around-Ears, sind sie genau gleich schädlich. Weil durch die hervorragende Isolation der Umgebungslärm am effektivsten gedämpft wird, sind viele der Meinung, wären sie sogar gehörschonend, weil man nicht so laut aufdrehen muss, um Musik hören zu können. Auf der anderen Seite wird mit In-Ears leider oft zu laut gehört, weil sie sehr pegelfest sind und dem Träger nicht durch Verzerrungen signalisieren, dass er zu laut hört.

    Puh, jetzt hab ich mir schon nen Wolf geschrieben, den vermutlich niemand liest, und bin dennoch erst mit dem Grundsätzlichen fertig. Aber gut, im Folgenden werde ich versuchen, bei der Entscheidung zu helfen, welche Kopfhörer man den am Besten kauft.

    Ob man In-Ears, On-Ears oder Around-Ears will, und ob letztere beide lieber geschlossen oder offen wären, muss jeder selber wissen. Im folgenden werde ich versuchen, die empfehlenswerten Modelle in ihrem jeweiligen Bereich und Preisklasse vorzustellen. Da diese Liste jedoch unmöglich zu vervollständigen sein wird, zuerst eine kurze Verallgemeinerung mit daraus resultierenden geringen Abweichungen von der Wahrheit.

    Bei Kopfhörern gilt, mehr als irgendwo sonst, dass nur wirklich erfahrene Firmen vernünftige Produkte mit gutem Preis-Leistungsverhältnissen herstellen. Diese erfahrenen Firmen seien nun kurz aufgeführt, und wenn ein Modell, das für euch in Frage kommt, nicht von einer dieser Firmen ist, sinkt die Wahrscheinlichkeit schon einmal um einen Grossteil, dass das Produkt empfehlenswert ist (ist jedoch immer noch vorhanden, da die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und jeder Mal einen Coup landen kann).

    Für In-Ears empfehlenswerte Marken:
    • Ultimate Ears
    • Shure
    • Westone
    • Sennheiser
    • Denon
    • Beyerdynamic
    • Phonak Audeo
    • AKG
    • Etymotic
    • Klipsch
    • Teilweise Sony und Philips
    • Bei exorbitanten Preisklassen gibt es dann übrigens auch noch Compact-Monitors und JHAudio, aber das wird für diese Zielgruppe hier wohl uninteressant sein
    Für On-Ears oder Around-Ears (offen oder geschlossen ist irrelevant) empfehlenswerte Marken:
    • Sennheiser
    • Beyerdynamic
    • AKG
    • Denon
    • Shure
    • Ultrasone
    • Grado
    • Audio-Technica
    • German Maestro
    • Und in den exorbitanten Preisklassen noch Staxe und ähnliche... aber auch das dürfte hier eher uninteressant sein. ;)
    Aber gut. Nun folgt eine halbwegs detailierte Auflistung der aus irgendwelchen Gründen empfehlenswerten Modellen in ihrem jeweiligen Einsatzbereich mit minimster Beschreibung des Klangs. Solltet ihr über ein Modell mehr erfahren wollen, empfehle ich euch als erste Station hifi-forum.de. Solltet ihr dort nichts finden, gibt es Amazon mit den Rezensionen oder für Leute, die des Englischen mächtig sind, head-fi.org (Amazon ist nicht an erster Stelle, weil dort längst nicht alle Leute eine Ahnung haben von dem, was sie da labern, und head-fi.org ist nicht an erster Stelle, weil dort gerne mal ein Produkt hochgehypted wird, ohne dass dies wirklich begründet wäre). Nicht empfehlenswert sind Tests von kommerziellen Magazinen, da man dort nie weiss, ob jetzt da wirklich objektiv geurteilt wird, und manche Produkte einfach völlig unangemessen gewertet werden. Ausserdem haben nicht mal dort alle Leute wirklich Ahnung vonn dem, was sie labern, speziell, bei Magazinen mit nicht-highfideler Zielgruppe.
  • Aber gut, genug des Laberns. In folgender Liste werden übrigens nur Kopfhörer auftauchen, bei denen es Sinn macht, sie an einem MP3-Player zu betreiben. :P
    Zuerst:

    In-Ears

    -30 Euro
    Im Bereich bis 30 Euro gibt es im wesentlichen drei Standard-Empfehlungen für Leute, die Bass verlangen. Die nehmen sich nicht viel und sind folgende: Creative EP 630, Sennheiser CX300II und AKG K324P. Der Unterschied zu Apple-Stöpseln ist hier enorm, da von "Kein Bass" auf "Extrem viel Bass" gewechselt wird. Auch eine grosse Steigerung wird es bei der Bühne geben. Die Auflösung und Schnelligkeit werden auch besser sein, allerdings nicht unbedingt um Welten. Alle Hörer haben eine Badewannen-Abstimmung.

    Wer nicht viel Bass will, wird zu Panasonic RP HJE200/HJE300/HJE500 greifen müssen, die zwar immer noch nicht besonders neutral sein werden, aber immerhin keine solchen Bassbomben wie die obigen drei.

    50-60 Euro
    Um den Bereich von 50 Euro gibt es dann den neutral klingenden Ultimate Ears super.fi 5, mit klar besserer Auflösung als die In-Ears um 30 Euro, oder die auch relativ neutralen Creative Zen Aurvana, die allerdings noch eine Spur mehr Bass haben. Die sollten qualititativ etwa ausgeglichen sein.

    Mit viel Bass gibt es für den Preis den Beyerdynamic DTX 50.

    80-100 Euro
    Dann geht's weiter zum Bereich um 80-100 Euro. Hier gibt es mit Badewannenabstimmung den Klipsch Image S4, oder den nicht ganz so badewannigen Shure SE115. Qualitativ sollten die sich nochmal hörbar von der 50-Euro-Klasse absetzen können, obwohl es hier vermutlich kein Wow-Erlebnis beim Upgrade mehr geben wird. Viel Bass, aber keine angehobenen Höhen gibt es beim Phonak Audeo Perfect Bass, der qualitativ eindeutig eine Liga über dem Klipsch und dem Shure spielt, aber dafür kaum Zubehör hat.

    Neutrale In-Ears in diesem Bereich wären der Ultimate Ears super.fi 3 Studio, der zwar sehr gut Auflöst, aber weder sehr tiefe Bässe noch sehr hohe Höhen wiedergeben kann. Alternativen bilden der Shure SE110, der allerdings kaum noch erhältlich ist, sowie Etymotic HF2 oder der Beyerdynamic DTX80

    100-150 Euro
    Hier gibt es jetzt richtig gute In-Ears, die die Ansprüche der meisten hier befriedigen sollten. Als bassbetonter In-Ear sei hier der Sennheiser IE6 oder auch der IE7 empfohlen, die es nochmal schaffen, sich von der 80-Euro-Klasse abzuheben.

    An eher neutralen Hörern seien der Westone UM1 (eher mittenbetont), der Westone W1 (gleicher Treiber wie der UM1, aber ohne Mittenbetonung), der Shure SE210 mit ähnlichen Eigenschaften wie der W1, und der absolute Preis-Leistungskracher Ultimate Ears 700 empfohlen (leicht höhenbetont, grandiose Auflösung).

    Ab hier zahlt man für minimale Verbesserungen in Auflösung, Geschwindigkeit und Bühne verhältnismässig grosse Summen, und wer an solchen Hörern interessiert ist, weiss wohl auch, wo er sich da die passenden Informationen beschafft. ;)

    Geschlossene On-Ears und Around-Ears
    Hier seien geschlossene Bügelkopfhörer aufgelistet, die für die Wiedergabe am MP3-Player ausgelegt wurden. Da es kaum solche Around-Ears gibt, habe ich sie mit den On-Ears zusammengenommen.

    30-40 Euro
    Hier gibt es leider nur den Philips SBC HP460 als empfehlenswert zu erwähnen, der eine leichte Badewanne bei brauchbarer Auflösung hat.

    50-80 Euro
    Hier gibt es einige empfehlenswerte Modelle. Alsda wären der Preishammer AKG K518DJ (bis auf Aussehen und Kabelläng übrigens identisch mit dem AKG K518 LE), der eine extrem ausgeprägte Badewannenabstimmung bei sehr guter Auflösung hat. Dann gibt es die Creative Aurvana Live, die die selbe Technik wie der nicht mehr verfügbare Denon AH D1001 (Preis: 100 Euro) verbaut hat, somit eine für den Preis herausragende Auflösung und Bühne hat, bei leichter Badewannenabstimmung. Dafür macht man allerdings leichte Abstriche in der Verarbeitung.

    Neutral in diesem Preisbereich sind der Beyerdynamic DT235, der eine herausragende Auflösung hat, allerdings bei schlechter Isolation, und der Denon AH-P372. Auch einigermassen neutral ist der Shure SRH240, der eine bessere Isolation bei allerdings minim schlechterer Auflösung als der Beyer DT235 hat.

    100-150 Euro
    Hier seien der Denon AH D1100 erwähnt, Nachfolger des Denon AH D1001, der sich somit nur minim von dessen Klang und auch vom Klang des Creative Aurvana Live unterscheiden dürfte.
    Des weiteren der Ultrasone HFI450 mit leichter Bassbetonung und guter Auflösung, und der Audio-Technica ATH-ES7 mit leichter Badewannenabstimmung.

    Als neutral in diesem Bereich gibt es nur den Sennheiser HD25 (NICHT SP-Version, die ist um einiges schlechter). Der galt lange Zeit als der bestauflösendste portable Kopfhörer, bis jener kam:

    bis 250 Euro
    Hier gibt es bei den portablen Kopfhörern nur noch ein einziges Modell, das allerdings eine selbst für den Preis herausragende Auflösung hat: Der Beyerdynamic T50p. Allerdings hat er eine Betonung der oberen Mitten, was den meisten Leuten (nicht mir) überhaupt nicht gefällt. ;)

    Als halbwegs portabel lässt sich vielleicht noch der Denon AH D200 bezeichnen, der eine leichte Badewannenabstimmung hat, und nicht ganz so gut auflöst wie ein Beyerdynamic T50p.

    Offene On-Ears und Around-Ears
    Hier gibt es eher wenige Modelle.

    30 Euro
    Hier gibt es den bassbetonten Preishammer Koss Porta Pro, mit für den Preis sehr guter Auflösung.

    50-100 Euro
    In diesem Bereich die Standartempfehlung ist der sehr neutrale AKG K530.

    Die Kopfhörer über 100 Euro erfordern für angemessene Pegel mehr Leistung, als sie ein iPod erbringen könnte, deshalb macht es meiner Meinung nach keinen Sinn, sie hier aufzuführen.

    Wenn ihr an einem Modell interessiert seid, das hier nicht aufgelistet ist, und ihr euch fragt, auf welche Angaben ihr achten müsst: Die Marke (siehe weiter oben), den Wirkungsgrad (alles unter 90dB/mW wäre nicht ideal), und, sofern angegeben, die Isolation (Isolationen ab 15 Dezibel aufwärts sind gut). Bei On-Ears, ein Bisschen auch bei Around-Ears ist ausserdem der Anpressdruck je nach dem wichtig - mehr als 5 Newton sind unangenehm bei On-Ears, Around-Ears dürfen auch gerne höheren Anpressdruck haben, da er besser auf den Schädel verteilt wird :)

    Auf Wunsch kann ich natürlich auch noch auf die höherpreisigen In-Ears eingehen. ;)
    Für Fragen stehe ich offen, Diskussionen sind auf angemessenem Niveau erlaubt/erwünscht. Aber bitte kein Markengebashe oder Modell-Anpreisung, wenn ihr das nicht durch Vergleiche begründen könnt ;) Sollte ich irgendwo Unsinn geschrieben haben oder etwas nicht verständlich erklärt, macht mich bitte darauf aufmerksam. Nobody's perfect!

    Als Quellen habe ich hifi-forum.de, amazon.de und meine eigenen Ohren :D

    Gruss
    Gl0rfindel
  • Du hast den großen Bereich der NC-Kopfhörer (Noise Cancelling) vergessen. Wenn jemand viel unterwegs ist, wird er solche Hörer schätzen. Ich würde auch keine Modellempfehlungen geben, weil diese Empfehlungen wohl in drei Monaten nicht mehr aktuell sind. Der Modellwechsel geht mittlerweile mehr oder weniger fliegend vonstatten. Und im Hifi-Forum habe ich schon Sachen gelesen, welche jeglicher Grundlage entbehren :rolleyes:

    Ansonsten steht alles da, was wichtig ist :thumbsup:

    Grüße

    Cédric
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  • Cedric schrieb:

    Du hast den großen Bereich der NC-Kopfhörer (Noise Cancelling) vergessen. Wenn jemand viel unterwegs ist, wird er solche Hörer schätzen.
    Ich habe lange überlegt, ob ich über NC schreibe, bin aber zum Schluss gekommen, dass ich NC aussen vor lasse, weil es nicht unbedingt besser isoliert als ein In-Ear, und man für die NC-Funktion ordentlich Geld drauflegt. Für einen guten NC-Kopfhörer bekommt man schon herausragende Triple-Driver (Ultimate ears triple.fi 10, Westone UM3x, Shure SE535), die vermutlich in allen Belangen (ausser je nach persönlichen Präferenzen dem Komfort) mindestens gleichauf sind mit NC-Hörern.

    Ausserdem sind NC-Hörer aufgrund ihres Grundrauschens bei HiFi-Puristen verschrien, und da ich mich damit nicht selber wirklich auskenne (zu mehr als einmaligem Reinhören hat's nie gereicht), habe ich mich entschieden, lieber nichts zu schreiben.

    Btw. hast du eigentlich mal einen Beyerdynamic T50p gehört?

    Gruss
    Gl0rfindel

    EDIT:

    Cedric schrieb:

    Und im Hifi-Forum habe ich schon Sachen gelesen, welche jeglicher Grundlage entbehren :rolleyes:
    Nicht alle Leute haben wirklich viel Ahnung, aber ich bin da jetzt schon eine Weile unterwegs und habe gemerkt, dass es Leute gibt, die wirklich wissen, was sie schreiben (m00hk00h, sai-bot, narsil, hüb', silent117, bad_robot, peacounter).
    Da möchte ich jetzt aber schon konkrete Beispiele haben :D
  • Nun, man kann einen sehr hochwertigen ohrumschließenden NC nicht mit einem hochwertigen In-Ear vergleichen. Da liegen Welten dazwischen. Und das Thema Grundrauschen wird überbewertet. Sehr viele Aufnahmen haben ein höheres Grundrauschen, als ein hochwertiger NC. Es gibt auch digitale NC, aber die rauschen immer noch deutlich mehr als die derzeitige NC-Reverenz, der Bose QuietComfort 15.

    Wo Licht ist, ist auch Schatten, ganz klar, aber wenn man sich an einen sehr guten NC gewöhnt hat, möchte man keinen anderen Hörer mehr. Mit einem NC ist es etwa so, als würde man ganz alleine einen Konzertsaal betreten, die Tür zumachen, sich genau in die Mitte setzen und dem Konzert lauschen. Das hat was.

    Allerdings, da sind wir beim Schatten, sind hochwertige NC sauteuer. Das ist enorm ausgefuchste Elektronik, winzig klein, braucht sehr wenig Strom und ist trotzdem extrem leistungsfähig. Der Bose QC 15 hat z. B. vier Mikros, in jeder Muschel zwei. Jeweils eines außen, eines innen. So kann die Elektronik sehr genau und perfekt unterscheiden, was ein störendes Geräusch und was die Musik ist. Und was vom KH an Außengeräusch gehört wurde und trotzdem innen auch noch zu hören ist und nicht zur Musik gehört, erkennt das Ding so natürlich auch. Das funktioniert perfekt.

    Allerdings dürfte ein solcher Hörer für 99 % der Leute hier schlicht zu teuer sein.

    Den T50p habe ich noch nicht gehört, bei mir ist es mit der Zeit etwas knapp. Und übernächste Woche bin ich wieder für zwei Wochen weg...

    Im Hifi-Forum bin ich schon seit vielen Jahren nicht mehr aktiv, Beispiele kann ich keine mehr nennen. Jedenfalls war mir der Schmarrn und das Voodoo teilweise schon zu groß.

    Grüße

    Cédric
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  • @ GlOrfindel,

    da hast du dir mal wieder echt mühe gegeben, hab es mir neugierig durchgelesen und wieder einmal was dazugelernt. ich finde die beiträge echt hilfreich und kann jedem der sich für guten klang interessiert empfehlen sich diese durchzulesen und dann diese grausigen apple-teile in die tonne zu hauen.

    schönen gruß, butschi79 :D
  • Cedric schrieb:

    Nun, man kann einen sehr hochwertigen ohrumschließenden NC nicht mit einem hochwertigen In-Ear vergleichen. Da liegen Welten dazwischen. Und das Thema Grundrauschen wird überbewertet. Sehr viele Aufnahmen haben ein höheres Grundrauschen, als ein hochwertiger NC. Es gibt auch digitale NC, aber die rauschen immer noch deutlich mehr als die derzeitige NC-Reverenz, der Bose QuietComfort 15.
    Welche hochwertigen In-Ears hast du denn als Referenz? Für das Geld des Quietcomfort 15 kriegst du einen JHaudio Pro 5, der als Custom vermutlich mindestens so gut abschirmt wie der Bose, KEIN Grundrauschen hat, und den Bose klanglich im Regen stehen lässt. Denn bei Bose zahlt man halt einfach auch die Marke.

    Cedric schrieb:

    Allerdings, da sind wir beim Schatten, sind hochwertige NC sauteuer. Das ist enorm ausgefuchste Elektronik, winzig klein, braucht sehr wenig Strom und ist trotzdem extrem leistungsfähig. Der Bose QC 15 hat z. B. vier Mikros, in jeder Muschel zwei. Jeweils eines außen, eines innen. So kann die Elektronik sehr genau und perfekt unterscheiden, was ein störendes Geräusch und was die Musik ist. Und was vom KH an Außengeräusch gehört wurde und trotzdem innen auch noch zu hören ist und nicht zur Musik gehört, erkennt das Ding so natürlich auch. Das funktioniert perfekt.
    Aber was nützt das, wenn der Klang auf der Strecke bleibt?

    graphs.headphone.com/graphComp…raphType=0&graphID[]=1743

    [img]http://images.headphoneinfo.com/images/upload/Image/Reviews/Bose/QuietComfort2/bose-qc2-freq-resp.jpg[/img]

    Zwei völlig unabhängige Diagramme, sagen beide das Gleiche:

    Satte Bassüberhöhung (10-15 Dezibel) abfallende Höhen, und die Kanäle sind ja das pure Grauen (zweite Grafik). Da würde ich auf jede Abstimmung der Welt verzichten, wenn ich dafür einen ausgewogenen Klang erhielte :S

    Cedric schrieb:

    Im Hifi-Forum bin ich schon seit vielen Jahren nicht mehr aktiv, Beispiele kann ich keine mehr nennen. Jedenfalls war mir der Schmarrn und das Voodoo teilweise schon zu groß.
    Schade. Denn im aktuellen Zustand ist Voodoo verteufelt bis zum Gehtnichtmehr, und die Leute haben WIRKLICH Ahnung...

    Gruss
    Gl0rfindel
  • Ich möchte Dich ja nicht desillusionieren. Aber da Du anscheinend sehr großen Wert auf irgendwelche Diagramme (die Du nicht mal richtig interpretieren kannst) anstelle von eigenen Hörtests legst, kann ich da durchaus mithalten.

    [IMG]http://www.bildercache.de/bild/20100925-194807-637.png[/IMG]

    Der sauteure Klipsch ist interessant. Und der AudioTechnica ist jetzt auch kein Billigheimer, oder? Und vielleicht interessiert es Dich ja auch, wie man solche Diagramme richtig interpretiert. Du bekommst eine Kurve des Hörers, welche im Diagramm zu sehen ist. Und wie nahe liegt der entsprechende Hörer an einer geraden Ideallinie? Das findet man raus, indem man eine gerade Linie beim Mittelwert der jeweiligen KH-Linie des Diagramms zieht (die KH geben Musik bei gleich eingestellter Lautstärke des Verstärkers unterschiedlich laut wieder). Und? Der QC 15 weicht nach oben und unten nicht mal so weit vom Ideal ab. Da der T1 in den Höhen nach einer heftigen Spitze enorm in den Keller saust (soviel zum Thema Baßlastigkeit), ist er von der Ideallinie durchaus etwas weiter weg.

    Wenn man jetzt noch hergeht und nur den für Musik relevanten Bereich nimmt (40 bis 16.000 Hz), steht der QC 15 sogar ziemlich gut da. Was meine Ohren bestätigt. Solche Diagramme sind aber Theorie. Alles klar? Also mal lieber etwas gemach mit den jungen Pferden, gell?

    Einen KH testet man im Idealfall niemals im Neuzustand, sondern erst nach etwa 200 Stunden Betrieb. Danach hat kaum ein KH eine Abweichung zwischen dem rechten und linken Kanal.

    Thema für mich erledigt.

    Grüße

    Cédric
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  • Schöne Zusammenfassung !

    Wenn erlaubt , hätte ich da mal ne kurze Frage zu den Phonak Audéoworld Perfect Bass ! (Da du die ja selber hast)
    Beim freundlichen Amazonen von nebenan finde ich da die PFE 012 und die PFE 022 sowie die PFE 112 und PFE 122 !
    Sehr ergiebig sind da die Artikelbeschreibungen leider nicht - kannst du mir kurz die Unterschiede erklären ?

    Und bei den HD-25: Ich hatte die letztes WE mal eine ganze Weile auf den Ohren - DAS soll neutral sein ? Und du nennst mich "Bassmonster
    :D " ?
    Klanglich sind die Dinger genau mein Fall - das bringt mir aber gar nix , da es mir spätestens nach 1/2 Stunde die Augen aus den Höhlen quetscht - der Anpressdruck ist brutal (und ich hab keine Melonenrübe) ! Wenn ich mir die Amazon-Bewertungen so ansehe , stehe ich da wohl auch nicht allein da . Grundton der Rezensionen: Super Klang , sehr bassbetont und leider vom Tragegefühl her völlig inakzeptabel.
    Die Beyerdynamik T50p - sind die überhaupt schon in D erhältlich ? Bei Amazon jedenfalls (noch) nicht !

    Was man auf jeden Fall noch erwähnen sollte: das Thema Tragekomfort. Was nützt der beste Klang , wenn die Kopfhörer selbst an den Ohren weh tun ?
    Leider hat man bei In-Ears in den "großen Elektronikmärkten" keine Möglichkeiten zum Probehören (kann ich auf Grund des Themas Hygiene auch gut verstehen - aus manchen Ohren könnte man genug Kerzenwachs für einen kompletten Adventskranz rauskratzen). Und gerade bei In-Ears ist der perfekte Sitz (die Abdichtung) extrem wichtig und kann den Unterschied zwischen "Wo ist denn hier Bass" und "Wow - das drückt aber !!" ausmachen. Ich hab z.B. mit den Silikonstöpseln das Problem , das sie mir sehr schnell verrutschen - auch ohne große sportliche Betätigung. Deshalb hab ich - seit ich bei meinen UE´s zum ersten Mal die Comply-Foam-Teile ausprobiert habe - ganz schnell alle meine In-Ears darauf umgestellt. Geht zwar minimal auf Kosten der Isolation und der Bass leidet auch etwas darunter - aber mir ist es das wert !
    Da hilft leider nur ausprobieren ! Wer z.B. kleine Ohrmuscheln hat , dürfte mit den Sony MDR-EX90 massive Probleme haben und bei vielen On-Ears / Arround-Ears wird´s für Brillenträger ziemlich schmerzhaft.
    Soll jetzt aber keinerlei Abwertung für deinen Beitrag sein , eher eine kleine Ergänzung !

    :D Hififoren : Ich liebe es :love: zu lesen , wenn jemand in den Umbau einer Playstation I einen 4-5 stelligen Betrag investiert um den perfekten CD-Player zu haben (ist schon ein paar Jährchen her) oder allen Ernstes von eigentlich ernst zu nehmenden Mitgliedern kleine Keramikisolatoren für mehrere hundert Euro angepriesen werden , die die Lautsprecherkabel vom Boden isolieren und in einem bestimmten Biegeradius um die Ecken bringen und somit den Klang "deutlich hörbar verbessern" !

    Was mich nur etwas wundert - das du als unbestritten sehr audiophiler Mensch einen IPod als Zuspieler bevorzugst !
    Gerade in Hififoren habe ich oft genug erlebt , wie der "absolut grottige Klang" der IPods - besonders der des Touch - in der Luft zerrissen wurde !
    Da gilt (oder galt, habe da lange nix mehr gelesen) doch der Cowon S9 als DAS Maß aller Dinge ! Ich hatte mal leihweise so ein Teil und muss gestehen , ich hab ohne die "Klangverbesserer" keinen Unterschied zum Ipod gehört (gleiches Quellenmaterial) ;( ...
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  • Cedric schrieb:

    Ich möchte Dich ja nicht desillusionieren. Aber da Du anscheinend sehr großen Wert auf irgendwelche Diagramme (die Du nicht mal richtig interpretieren kannst) anstelle von eigenen Hörtests legst, kann ich da durchaus mithalten.
    Wie kommst du denn darauf?
    Natürlich ist nichts einem Hörtest vorzuziehen, aber da du ja offenbar die In-Ear-Alternativen im selben Preisbereich nicht Probegehört hast, muss man auf technische Fakten ausweichen.

    Cedric schrieb:

    Der sauteure Klipsch ist interessant.
    80 Euro - Donnerwetter. Wenn man einen 400-Euro-Hörer mit einem 80-Euro-Hörer vergleicht, ist das in gewisser Weise auch ein Statement. Ausserdem ist der Klipsch nirgends als etwas anderes bezeichnet worden als als eine Bassbombe - im Gegensatz zum Bose. Was ausserdem zu denken geben sollte ist, dass es der günstige Klipsch schafft, Tiefbass ohne Abfall darzustellen, während dem Bose bei 30 Hertz die Puste ausgeht.

    Cedric schrieb:

    Und der AudioTechnica ist jetzt auch kein Billigheimer, oder?
    Audio-Technica ist eine asiatische Marke, wo man eine andere Musikkultur hat, als in Europa. Dieser Hörer ist ein Studio-Hörer für den Sänger. Für den ist es von Vorteil, wenn er sich selber klar heraushören kann, damit er weiss, ob er gut singt (akustisches Feedback).

    Cedric schrieb:

    Und vielleicht interessiert es Dich ja auch, wie man solche Diagramme richtig interpretiert. Du bekommst eine Kurve des Hörers, welche im Diagramm zu sehen ist. Und wie nahe liegt der entsprechende Hörer an einer geraden Ideallinie? Das findet man raus, indem man eine gerade Linie beim Mittelwert der jeweiligen KH-Linie des Diagramms zieht (die KH geben Musik bei gleich eingestellter Lautstärke des Verstärkers unterschiedlich laut wieder).
    Nein.
    Man nimmt den Bereich bei 1 Kilohertz als Referenz, weil das Ohr in diesem Bereich die höchste Empfindlichkeit aufweist. Von da schaut man, wie gross die Abweichung andernorts ist. Hier beispielsweise beim Bose ist der Bereich von 1 Kilohertz auf der Skala bei 0 (welch Zufall), der Bass aber steigt bis 15 Dezibel über diesen Bereich, die Höhen reichen ungefähr 6-7 Dezibel höher hinauf. Bilderbuchbadewanne.

    Cedric schrieb:

    Da der T1 in den Höhen nach einer heftigen Spitze enorm in den Keller saust (soviel zum Thema Baßlastigkeit), ist er von der Ideallinie durchaus etwas weiter weg. Solche Diagramme sind aber Theorie. Alles klar? Also mal lieber etwas gemach mit den jungen Pferden, gell?
    Wenn du den einen kleinen Höhenpeak des T1 anschaust, ist der verhältnismässig nicht grösser, als die viel breitbändigeren Höhenpeaks des Bose. Der Oberbass und der Grundton sind leicht betont, was Instrumente künstlich grösser erscheinen lässt. Ein Schönfärber also.

    Cedric schrieb:

    Einen KH testet man im Idealfall niemals im Neuzustand, sondern erst nach etwa 200 Stunden Betrieb. Danach hat kaum ein KH eine Abweichung zwischen dem rechten und linken Kanal.
    Aber über Voodoo lästern?
    Ein Kopfhörer spielt sich nicht ein (Elektrostaten ausgenommen), das ist ein gängiger Irrtum.

    Gruss
    Gl0rfindel

    EDIT @Tommydog: 012 und 022 sind bassbetont und ohne Zubehör, 112 und 122 sind Neutral oder Mittenbetont (Kann eingestellt werden) und kommen mit Zubehör. Dabei sind 022 und 122 die Versionen mit integriertem Mikrofon, bei den anderen beiden ist kein Mikro dabei.

    Über Tragekomfort habe ich mich nicht geäussert, weil es ein subjektives Thema ist und den Rahmen gesprengt hätte.

    Dass ich einen iPod Touch verwende, hat zwei Gründe.

    1. Stammt der noch aus meiner Zeit, als ich noch nicht so viel Wert auf Klang legte.
    2. Ist die Bedienung einfach genial.

    Und so schlecht ist der Klang nicht (mehr). Ausserdem ist das Thema Verstärkerklang so eine Sache. Es ist halt einfach so, dass Apple-Computer miese Kopfhörerverstärker haben, und da wird schnell mal auf den iPod impliziert, dass dem gleich ist. Beim iPod hat Apple allerdings zumindest so gute Arbeit geleistet, dass der Unterschied zu anderen Playern falls überhaupt, so doch nur im direkten Vergleich hörbar ist. I'm happy with it ;)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Gl0rfindel ()

  • Mist, ich habe den falschen Klipsch im Diagramm. Ich meine den Klipsch x10i, 250 Euro, dessen Kurve sich vom S4i so gut wie nicht unterscheidet. Schaue nach.

    Wenn das Ohr bei 1 kHz am empfindlichsten ist und bei den anderen Frequenzen weniger gut hört, ist es nach Deiner Erklärung ja geradezu ideal, frequenzmäßig eine Badewanne zu haben, da die Hörschwäche der Ohren damit ausgeglichen wird. Du hast Dir ein saftiges Eigentor geschossen.

    Und weil dem mit der Hörschwäche außerhalb der Mitte so ist und man die Theorie der Diagramme möglichst nahe an die Praxis bringen möchte (wie gesagt - die KH sind unterschiedlich laut), ist die gezogene Linie als Mittelwert der Praxis im Rahmen der Möglichkeiten am nächsten.

    Ich habe jetzt aber keinen Bock mehr, das alles durchzukauen. In Sachen Hifi-Foren gebe ich Tommydog absolut Recht.

    Grüße

    Cédric
    Alle Informationen sind (versteckt in einer immensen Menge von Quark) jederzeit verfügbar..
    MKW: Tattoo☆Gay - ⁂ 9999 VR
  • @Glorfindel:

    Ah , Okay !
    Danke für die Auskunft zu den Phonak Audéoworld Perfect Bass !
    Hören sich recht interessant an , zumal bei meinen UE´s jetzt schon zum 3. Mal das Kabel aufgegeben hat ...
    Die wissen schon , warum das bei den "pro" steckbar gemacht ist ... grrrr....
    Und ob das jetzt unter Logitech-Herrschaft nochmal besser wird
    :S ?

    @Cedric:

    Oooch , ich finde so manches in den Hifi-Foren auch sehr lehrreich !
    Ich wollte damit nur sagen : Man kann es auch übertreiben !
    Und eins hab ich in den 13 Jahren , die ich meinen Job mache gelernt: "Realität ist das Erschlagen einer schönen Theorie mit einer hässlichen Tatsache !"
    Sachen , die im CAD völlig problemlos funktionierten , haben mir beim Kunden monatelang Kopfschmerzen gemacht - Anwendungen , die eigentlich überhaupt nicht funktionieren dürften laufen seit 10 Jahren komplett störungsfrei !
    Und das passt sicher auch hier zum Teil: Diagramme sind schön und auch hilfreich - nur wenn mein Gehör das Diagramm nicht mag :D ...
    P.S. Ich hab auch ein paar "Böse Bose" und bin zufrieden damit ...
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  • Cedric schrieb:

    Wenn das Ohr bei 1 kHz am empfindlichsten ist und bei den anderen Frequenzen weniger gut hört, ist es nach Deiner Erklärung ja geradezu ideal, frequenzmäßig eine Badewanne zu haben, da die Hörschwäche der Ohren damit ausgeglichen wird. Du hast Dir ein saftiges Eigentor geschossen.
    Jetzt wird das Ganze aber lächerlich.
    Gehen wir Mal der Reihe nach vor. Die Jazz-Band im Club klingt gut, echt, natürlich. Das wird von einem Mikrofon aufgenommen, auf ein Medium gebrannt, linear verstärkt und wiedergegeben. Bis zum Punkt der Wiedergabe ist im optimalen Fall der Klang nicht beeinflusst worden. Wenn er auch jetzt nicht beeinflusst wird, was durch einen nicht-linearen Kopfhörer der Fall wäre, wird der Klang immer noch natürlich klingen. Durch überzogene Höhen und Bass jedoch wird das Klangbild völlig verfälscht, wenn man nicht wahnsinnig leise hört (so leise, dass alle technischen Fähigkeiten hinfällig werden, weil das Gehör nicht empfindlich genug ist).
    Dass das Ohr bei einem Kilohertz am empfindlichsten ist, wird durch das Gehirn bereits ausgeglichen, und ist nur beim Leise-Hören in Form der Loudness-Funktion wahrnehmbar, bzw. durch die Loudness-Funktion kompenierbar.
    Aber da ich denke, dass du das schon wusstest: Kennst du das mit den Worten und dem im Mund verdrehen? ;)

    Cedric schrieb:

    Und weil dem mit der Hörschwäche außerhalb der Mitte so ist und man die Theorie der Diagramme möglichst nahe an die Praxis bringen möchte (wie gesagt - die KH sind unterschiedlich laut), ist die gezogene Linie als Mittelwert der Praxis im Rahmen der Möglichkeiten am nächsten.
    Die unterschiedlichen Wirkungsgrade wurden bereits kompensiert, die Frequenzverläufe wurden so angepasst, dass sie bei einem Kilohertz übereinstimmen. Das ist die einzig richtige Interpretation. Das ist nicht meine Meinung, das ist einfach so festgelegt worden und damit Fakt. Aber wenn du nicht mehr diskutieren willst, werde ich dich nicht dazu zwingen.
  • phihallst schrieb:

    @ Cedric: Kennst du "gute" NC Kopfhörer, im IN-Ear Format, die nicht mehr als 100€ kosten? bzw. was ist in diesem Bereich der beste NC Kopfhörer?
    Ich bin zwar nicht Cedric, aber der Fall ist eindeutig:
    Ist nicht drin. Noice Canselling kostet. Und braucht platz, ist also nicht in einem In-ear verwendbar. Aber ein In-Ear schirmt auch so gut genug ab.


    Gruss
    Gl0rfindel