Der Review-Thread

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    • Der Review-Thread

      Huhu,

      nachdem ich mehr oder minder von iDesmond zur Review einiger meiner zuletzt gekauften Alben genötigt wurde, habe ich mir überlegt, ob man sowas nicht als neuen, Genre-übergreifenden Thread zusammenfassen könnte.
      Wie immer gilt: Für "ich hab' mir gekauft"-Meldungen gibt's den iTunes, den amazon.de und den Single/Jewelcase/LP-Thread. Ihr könnt, wenn ihr selbst eine kurze (oder lange, wie ihr mögt) Review schreiben wollt, natürlich dort einen entsprechenden Link zur diesem Thread hier verankern. Einzeiler wie "ja, geiles Album" oder "absoluter Schrott" werde ich rigoros melden, ha! :P
      Für Haterkommentare gilt natürlich dasselbe, denn wer eine Tokio Hotel oder Justin Bieber-Review schreiben möchte, soll und darf das tun und wer das nicht einsieht, hält die Klappe, okay?
      Der Übersicht halber wäre es natürlich klasse, wenn ihr den Albumtitel nach meinem Muster fett schreibt und eure Wertung kursiv.
      Danke! :)

      ___________________________________

      HELLOWEEN - UNARMED (best of 25th anniversary) Sony
      Crossover

      [img]http://otherland.students-blog.undip.ac.id/files/2010/10/Helloween-Unarmed-Best-Of-2-493801.jpg[/img]


      Über dieses Album wurde ja schon im Vorfeld spekuliert, von "es ist weltklasse!" bis hin zu "ich werde die CD boykottieren!" war alles dabei. Die Wahrheit liegt wie immer irgendwo in der Mitte.
      Dass die CD bzw. das Best of des 25jährigen Schaffens von Helloween nie ganz ernst gemeint war, haben die Jungs immer wieder versucht zu betonen und wenn man sie reviewen will, muss man das sich vor Augen führen.
      Im Grunde hat man versucht, seine eigenen Songs so weit zu verfremden, dass sie nicht mehr ins Metalgenre passen. Ich denke, dass sie so auch für Freunde anderer Genres interessant sein könnte.
      Die CD startet mit einer Ska-ähnlichen Version des Hits "Dr. Stein", über ein sehr zurückgenommenes "Future world" (was Andi Deris hervorragend steht), über das dramatische "if I could fly", was mit Streichern beginnt und fast schon radiotauglich daherkommt bis hin zu meinem ersten wirklichen Highligt, "where the rain grows". Das Original ist überhaupt nicht mehr wiederzuerkennen, der Maffay-Einschlag (immerhin hatte man sich seinen Gitarristen mit an Bord geholt) ist nicht zu leugnen. Trotzdem oder gerade deswegen ist es eine wunderschöne Ballade, getragen von Andis Stimme. Top.
      Weiter geht's dem monumentalen "Keepers Trilogy", bestehend aus "Halloween", "Keeper of the seven Keys" und "a King for 1000 years". Und was soll man dazu sagen? Eine überaus gelungene Umsetzung der drei Longtracks und mit einem überaus erhabenen Orchester. Diese Klassikperle darf sich eigentlich niemand entgehen lassen, der auf Crossover-Klassik steht.
      Auch die Verfremdung meines Lieblingssongs "eagle fly free" ist ohne Zweifel gelungen, ich wage sogar zu sagen, dass die Version besser gelungen ist als das Original.
      Inwiefern "Forever and One" und "A Tale that wasn't right" nötig waren bzw. wirklich einem best of stehen, sei mal dahingestellt; die beiden Versionen von "perfect gentleman" (könnte bedenkenlos in jeder Tanzkneipe gespielt werden) und "I want out" - mit Kinderchor - machen jedenfalls ordentlich Spaß, wenn, ja wenn!, man sie nicht allzu ernst nimmt.

      Dieses mutige Experiment ist imho keine Fanverarsche oder anmaßend, sondern interessant und zündet im Großen und Ganzen sogar erstaunlich schnell und gut.
      Deshalb erhält "unarmed" eine 7,0 von mir.


      HELLOWEEN - 7 SINNERS
      Sony
      Power Metal

      [img]http://stokkrokk.files.wordpress.com/2010/11/helloween-7sinners.jpg[/img]

      Ich hatte mich in meinem Jahresrückblick noch darüber ausgelassen, dass dieses Album bei mir einfach nicht zünden wollte, dass ich es, abgesehen von der Produktion, unglaublich uninspirierend fände und dass es definitiv eines meiner Flops'2010 sei.
      Ich muss mich selbst korrigieren: Genau das ist es nämlich, abgesehen von ein paar Füllern, nämlich nicht.
      Das Album startet mit "where the sinners go", einem frechen, harten Opener mit Subway to Sally-artigen Intro. Andi spielt mal den Verführer ("I'm a taker, I'm a faker"), mal den Gejagten ("oh, my God, show me the way [...]"). Hart und modern klingt auch "are you metal?", was sich aber erstaunlich schnell abnutzt und gegen das überhabene "who's Mr. Madman?" nicht anstinken kann. "Mr. Madman" ist die offizielle Weiterspinnung des "perfect gentleman" und spielt Jahre nach der Handlung. Der einstige Verführer und Frauenheld befindet sich in der Psychatrie und ist völlig gebrochen. Unglaublich intensiv und textlich gut gelöst.
      "Raise the Noise" (mit Querflötensolo!) und "World of Fantasy" schlagen in dieselbe Kerbe, gerade letzteres ist mit hoher Wahrscheinlichkeit live ein Stampfer.
      Hervorzuheben sei noch "if a mountain could talk", was sich mit der aktuellen Weltsituation befasst und "the sage, the fool, the sinner", dessen Refrain sich unaufhörlich in die Gehirnwände frisst.

      Von mir bekommen die 7 Sünder eine glatte 8,0 für ein modernes, hartes, hervorragend produziertes Album mit Ecken und Kanten, was von mir zu Unrecht ganz nach hinten in meinen Schrank verbannt wurde.


      Nächste Rezis:
      HELLOWEEN - GAMBLING WITH THE DEVIL
      WINTERBORN - FAREWELL TO THE SAINTS
      FREEDOM CALL - LEGEND OF THE SHADOWKING
      GAMMA RAY - MAJESTIC

      Wer was Besonderes reviewet haben möchte, kritzelt es in den Metalfred, da lese ich es am ehesten. Vielleicht helfe ich dem einen oder anderen ja bei der Kaufentscheidung. :)
      Würde mich freuen, wenn ihr CDs anderer Genres reviewen würdet, so hätte jeder was davon.

      LG
    • Hey, wieso denn ein Doppelthread? :D

      Ich melde den anderen mal eben, damit er entsorgt wird. Danach lese ich das von mir verlangte Review. :P

      Edit: Im anderen hat iFisk bereits gepostet und dieser hier ist schon gemeldet, also wird dieser wohl über Board gehen. Ich poste dann im anderen.

      Grüße
      Ich habe einen iPod Touch 4G (2010er Modell) 32 GB zu verkaufen!

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von iDesmond ()

    • Habe ihn schon gemeldet. Hatte ihn aus Versehen doppelt abgeschickt.
      Lasst uns am besten hier weiterschreiben, damit es nicht zu Verwirrungen kommt.

      qX|iFisK|Xp schrieb:

      Müssen es neue Alben sein oder gehen auch ältere?
      Bzw. klar, neuere sind immer besser aber es gibt ja auch Leute, die vllt gerade erst auf eine bestimme Musikrichtung stoßen und sich Reviews über Alben der jeweiligen Richtungen anschauen wollen
      - was ja nicht immer bedeutet, dass es nuere Alben sind ;)
      Nee, die o.g. Alben sind auch nicht besonders neu. :)
      iDesmond habe ich ja auch auf Bands wie Gamma Ray aufmerksam gemacht, die sind ja auch nicht gerade taufrisch - ich denke, jeder mag und sollte das reviewen, was ihm gefällt und wie ihm der Schnabel gewachsen ist.

      LG
    • Dankeschön!
      Mein PC spinnt manchmal ein wenig, was Cookies etc. betrifft, deshalb ist vermutlich doppelt an den Server geschickt worden.

      Weiter geht's (nach einer kleinen Kaffeepause ;)):

      HELLOWEEN - GAMBLING WITH THE DEVIL SPV
      Power Metal

      [img]http://www.cwer.ru/files/u5/September07/Gambling_With_The_Devil.jpg[/img]

      Die CD vervollständigt mein Helloween-Trio und ist thematisch und musikalisch sicherlich mit den "7 sinners" zu vergleichen.
      Nach dem belanglosen Intro geht's mit "Kill it" gleich in bekannter "are you metal?"-Manier weiter, das offensiv und äußerst screamig daherkommt. Mit "the saints" findet man den ersten Longtrack - immerhin 7minütig -, der melodisch und weniger Helloween-typisch ist. Vergleiche mit Avantasia oder Sonata Arctica muss man sich streckenweise gefallen lassen.
      Ja und dann kommt imho eines der Herzstücke des Albums - "as long as I fall", eine Single-Auskopplung, soweit ich weiß. Das Lied steht eigentlich weniger stellvertretend für das Album, da es sehr eingängig ist und die Härte doch recht zurückgenommen wurde, aber trotzdem! Es ist einfach ein geiles Lied, Punkt.
      "Paint a new world" und "final fortune" würde ich beinahe zusammennehmen, es sind beides melodische, eingängige Songs mit hohem Ohrwurmfaktor. Mit "bells of the 7 hells" findet sich dann auch wieder ein Songs Marke "kill it", der voranprescht und imho die Deris-Ära perfekt zusammenfasst. Man hat mich sogar laut mitsingend im Auto gesehen!
      "Fallen to pieces" schraubt dann die Schnelligkeit schneller runter als mir lieb wäre; eine Herschmerzballade erster Güte. Ganz nett, mehr nicht.
      Die letzten Sings, neben "I.M.E", "Can do it", was beinahe schon wieder Kinderliedmelodien aufweist, sind "dreambound" (eher belanglos) und "heaven tells no lies". Letzteres ist ein schöner Rausschmeißer, kann aber mit "bells of the 7 hells" und Co. nicht ganz mithalten.

      Summa summarum ein gutes, solides Power-Metal-Album, das irgendwo zwischen "7 sinners" und solide rumhängt. Von mir gibt's eine 7,5 und ein Prosit auf den kleinen Knilch uff'm Cover. Süß isser!


      @iDesmond: EMP will doch nur verkaufen. *knirsch*
    • So, wie bereits angekündigt, meine Meinung zum neuen Korpiklaani Album ''Ukon Wacka''. Vorneweg, ich bin nicht besonders objektiv in solchen Sachen, also nicht böse sein, wenn ich hier und da meine Liebe zu den Finnen ausschütte. :D

      [img]http://vampster.com/images/gallery2/korpiklaani_ukonwacka300.jpg[/img]
      KORPIKLAANI - UKON WACKA NUCLEAR BLAST
      Folk Metal

      Mit ''Ukon Wacka'' hat sich in der Mailorder-Edition das 4. Korpiklaani Album nach ''Spirit of the forest'', ''Korven kuningas'' und ''Karkelo'' in meine Sammlung dazugesellt.

      ''Louhen Yhdeksäs Poika'' legt gleich in typischer Korpiklaani-Manier los, während es danach mit ''Päät Pois Tai Hirteen'' etwas langsamer auf die Hörner geht. Nr. 3, ''Tuoppi Oltta'', ist mitunter einer der folkigsten Songs des Albums. Weiter über ''Lonkkaluut'' geht es dann mit ''Tequila'', für mich persönlich der geilste Song des Albums. Aktueller Stand ist 37 Wiedergaben in iTunes, ich kann den einfach immer wieder hören, ohne dass ich ihn als angweilig empfinde. Auf Parties kommt er, neben den anderen, Alkohol anpreisenden Songs ziemlich gut an, wie ich vor kurzem gemerkt habe (;)). Der titelgebende Track ''Ukon Wacka'' setzt sich gesanglich komplett von den anderen Songs ab, da der Jonne mit einer weitaus tieferen, leicht bedrückend wirkenden Stimme singt. ''Korvesta Liha'' & ''Koivu ja Tähti'' sind solide Tracks, mehr allerdings nicht. Nr. 9, ''Vaarinpolkka'', ist nach ''Tequila'' mein zweiter Favorit, welcher komplett ohne Gesang daherkommt. Die Melodie trudelt mir jedes Mal noch Stunden im Ohr, wenn ich den Song höre. :D ''Surma'' lässt das Album sehr schön ausklingen, weshalb der ansonsten gut gelungene Bonus-Track ''Iron Fist'' eher als nicht nötige Beilage wirkt.

      Die Mailorder Edition kommt mit einem nummerierten Echtheitszertifikat für Sammler, einem Flaschenöffner, der bereits bewiesen hat, dass er einsatztauglich ist und hübschen Getränkeuntersetzern daher. Ob man so etwas braucht und 25€ berappen will, ist jedermanns eigene Sache, für mich persönlich war die Box ein Muss. 8o

      Auf einer Skala von 1 bis 10 würde ich subjektiv gesehen eine 9 geben, damit man aber auch etwas mit diesem Review anfangen kann, kurz ein Statement ohne Herzchenbrille. Korpiklaani erfindet das Folk-Rad nicht neu. Sich selbst wahrlich auch nicht. Dass sie auf der Stelle treten würde ich aber nicht sagen. ''Ukon Wacka'' ist eben genauso, wie Korpiklaani es schon immer war. Etwas Gitarren-lastiger vielleicht, aber sonst..Wer Korpiklaani mag, der sollte in das Album einmal hineinhorchen und sich selbst ein Bild machen.

      Grüße
      Ich habe einen iPod Touch 4G (2010er Modell) 32 GB zu verkaufen!
    • Da ich gerade ein bisschen Zeit habe, hol' ich den Thread mal aus der Versenkung.

      [img]http://www.samy-saemann.de/cms/images/king.jpg[/img]

      FREEDOM CALL - THE LEGEND OF THE SHADOWKING SPV
      Power/Speed Metal/Rock

      Hach, ja, meine neue große Power-Rock/Metal-Liebe - oder so ähnlich. Jedenfalls geht das Album direkt ins Ohr und in die Beine und startet mit "out of the ruins" mit einem - wie ich finde - eher ungewöhnlichem Opener, der, anders als Genre-Größen wie Helloween oder Blind Guardian, keinen Wert auf ein ausgefeiltes Intro legt, dafür aber mit einem fast schon nervigen Ohrwurmrefrain aufwartet.
      Mit "Thunder God" geht es munter in Power Metal-Marnier weiter, wobei immer wieder - wie auch gerade bei dem gothic-artigen "Under the Spell of the Moon" (HIM?) - die angenehme Stimme von Sänger Chris Bay auffällt, der sicherlich zu meinen Genre-Lieblingssängern zäht. "Tears of Babylon" und "Merlin" (und später dann die "Reprise" in einer balladesken Version des Songs, Achtung, Kitschgefahr) sind solide Speed-Nummern, das besagte "under the..." dürfte neben "a perfect day" (herrlicher Rausschmeißer; absolute Hörempfehlung auch für non-metal-Hörer, das Lied macht dermaßene Laune!) zu meinen Albumhighlights gehören.
      "Dark Obsession" ist nett und ebenfalls recht doomig ausgefallen, "Remember!" und "The Shadowking" sind für mich leider "nur" Füller, die zumindest mich auch nach einigen Durchläufen nicht wirklich packen konnten. Selbiges gilt für "king of madness".

      Nichtsdestoweniger ist es ein klasse, genretypisches Album einer starken Band, die ich sicherlich auch nochmal live anschauen werde. 7,5 von 10 babylonischen Tränen
      Anhörtipps: Thunder God, Under the Spell of the Moon, a perfect Day


      [img]http://3.bp.blogspot.com/_McJdjU6z4CQ/STBsC9qVXgI/AAAAAAAAAII/QCzdEMNGeV8/s320/85131.jpg[/img]
      GAMMA RAY - MAJESTIC SPV
      Power Metal

      Ich hatte schon außerhalb des Forums - z.T. in anderen Foren, als auch im realen Leben - gehört, dass das Album eher untypisch für Gamma Ray sei, weil es gerade nicht "happy, happy Helloween" die spezielle positive Gesamtatmospähre habe wie etwa "LotF I" und LotF II". Aber muss es deswegen gleich ein schlechtes Album sein?
      Mit "my Temple" startet das Album zwar eher kontraproduktiv, man hätte besser mit einem Intro anfangen können, welches dann in "Fight" übergeht. "Fight" selbst ist ja mittlerweile ein Klassiker der Band, der Text ist - wie das gesamte Album - von vorn bis hinten authentisch, echt und greifbar. Eine "true Metal"-Attitüde wie bei Manowar ist zumindest für mich nicht spürbar, die sozialkritischen Texte ("spiritual director" und das sehr eingängige "how long") überwiegen.
      "Strange World" fängt untypisch an, steigert sich im Verlauf des Songs immer mehr und spiegelt lyrisch perfekt die Gesamtaussage des Albums wider. Mit "Hell is my home" findet man leider einen Füller, mir persönlich ist der Text auch zu naiv geraten, ich kann nicht beurteilen, ob es die Intention gewesen sein soll, so oft wie möglich Wörter wie "hell", "destiny" und Konsorten zu verwenden. [img]http://www.frau-shopping.de/wp-includes/images/smilies/icon_confused.gif[/img]
      "Blood Religion" befasst sich mit - Achtung - Vampiren (und das sogar vor dem "Twilight"-Hype) und braucht sicherlich seine drei, vier Durchläufe, um zu zünden. Sehr progressiv - zumindest im Rahmen des Gamma Ray-Spektrums - und mit vielen Tempiwechseln.
      "Conmended to Hell" hat einen tollen Refrain, dürfte im Kontext wohl aber eher als solider Song zu bezeichnen sein, ähnlich wie "Majesty" und dem abschließenden "Revelation", das ein Diptychon zu "Fight" darstellt.

      "Majestic" als schwaches Album zu bezeichnen finde ich zumindest nicht angebracht, auch wenn "lotF II." um Einiges griffiger ausgefallen ist. Lediglich die Produktion ist - im direkten Vergleich zu "to the Metal!" (2010) - sehr mau, aber darüber dürfte man wohl angesichts der sicht- bzw. hörbaren Verbesserung hinwegsehen können.
      7.0 von 10 Majestics
      Anhörtipps: Strange World, Fight, Blood Religion
    • So, ich weiss das hier ist ein alter Thread aber er ist meiner Meinung nach einer derer, die es verdient haben mal wieder hervorgeholt zu werden.
      Übrigens spricht dieser Thread eigentlich, entgegen dem Scheinbaren, nicht nur Leute an die gerne ein Metal-Reviw machen möchten. ;)
      Also ich beginn dann mal:

      Sólstafir - Svartir Sandar (schwarzer Sand) Black Metal/Ambient/Psychidelic Rock
      [img]http://www2.metal.de:8080/images/stories/pix_stories/S/solstafir_svartir_ls%7C520%7C.jpg[/img]

      Zum Genre sei hier kurz gesat dass die Isländer nun mal schwer einzuteilen sind und vor allem auf diesem Album die verschiedensten Einflüsse verarbeitet wurden.
      Von dem Doppelalbum gibt es zwei verschiedene Versionen. (Soweit ich weiss :S ) befindet sich die CD bei der Þín Orð, Æra und Djákninn nicht zu kurz.



      Ljós Í Stormi - bereits der erste Longtrack des Doppel-Albums, die Zeit ist nicht verschwendet. Er fängt sehr ruhig an und gipfelt mehrmals in emotionalem Gesangspassagen, untermalt mit sich ineinander-fügenden Gitarren und schnellem Schlagzeug und jeweils gefolgt von ruhigem Akkord-Geschrammel, was aber sehr passend wirkt, der Übergang ist hier m.E. gut gelöst.
      Fjara - mein Lieblingstrack des Albums, fängt ebenfalls langsam mit lang-gezogenen, clean gespelten Gitarrenakkorden an, worauf leiser Gesang mit der zweiten, verzerrten Gitarre einsetzen. Das Lied bleibt langsam und wird von Zeit zu Zeit mal mitreissender und dann wieder ruhiger. Auch hier, so finde ich, sind besonders die Übergänge sehr schön anzuhören und es entsteht eine sehr interessante Atmosphäre, die mich persönlich auch nach dem hundertsten Durchhören in ihren Bann zu ziehen vermag.
      Þín Orð - auch dieser Song fängt langsam an, nimmt dann aber innert kurzer Zeit viel Tempo auf und verfügt nur über spärliche Gesangspassagen. Dieser Track ist vor allem nach den ersten paar mal für mich sehr interessant durchzuhören, so mancher versteckter Kniff fiel mir erst nach dem zwanzigsten mal auf ^^

      Sjúki Skugginn - einer der ruhigsten und langsamsten Tracks des Albums ist sehr ruhig. Mehr bleibt dazu eigentlich nicht zu sagen, definitiv kein schlechter Song, man muss ihn aber schätzen lernen. Aber vor allem als Übergang zu Æra ist er sehr geschickt eingesetzt.
      Æra - auch einer der schnelleren Songs und einer der einzigen (/der einzige), die auch schnell anfangen. Er reisst einen von Anfang an mit, gleitet aber ab und zu auch in langsamere Passagen über die ihm die Hektik nehmen. Ansonsten würde er wohl sehr schnell langweilig werden, so ist er sehr abwechslungsreich und geht vor allem mir gut ins Ohr.
      Kukl - ist der Song des Albums, der am ehesten zum Ambient gerechnet werden sollte. Er besteht fast ausschliesslich aus Klavierpassagen, untermalt mit Herzschlägen, kurzen Gitarreneinsätzen und der, aus dem Hintergrund ertönenden, Stimme des Sängers.
      Melrakkablús - auch dieser Track ist eher ruhig, auch er setzt sich aus monotonem Schlagzeug, Gitarrenakkorden und eher subtil eingesetzten Gesangsstellen zusammen, wird dann aber gegen Ende noch schneller, das Schlagzug wechselt zwischen verschieden anspruchsvollen Rhytmen hin und her und die Gitarre zeigt eine beträchtliche Spur ihres Könnens. Aus meiner Sicht sehr gelungen.
      Draumfari - bildet zusammen mit Stinningskaldi ein längeres, gesangsloses Zwischenspiel.
      Stormfari - verleiht dem Album wieder mehr Tempo und reisst einen wieder mehr mit, nur um das sehr gekonnte Svartir Sandar einzuleiten.
      Svartir Sandar - ein meisterhafter Track er mir sehr gut gefällt. Vom Tempo her eher mittelschnell und sehr komplex aufgebaut. Der Gesang passt gut zur Melodie der beiden Gitarren und wird genau richtig eingesetzt. Die Gitarren spielen zusammen ein sehr melodiöses Thema, das sich mit fortschreitender Länge des Tracks immer weiter entwickelt und schliesslich mit dem hinzugefügten Hintergrundchor in ein fast episches Finale mündet.
      Djákninn - bietet einen guten Abschluss für das Album als zweiter Longtrack. Fängt sehr langsam an und entwickelt sich dan nach einem längeren Gitarren-Einzel zu einem reissenden Strom, der mich vor allem der Gitarren wegen immer wieder leicht an Hardrock erinnert. Aber wahrscheinlich auch nur mich.


      Alles in allem bildet das Album ohne Frage eine Einheit und erschafft auch eine einheitlicheStimmung die mir sehr gut gefällt. Wer also brutalstes Blackmetal-Gedröhne à la Gorgoroth oder Carach Angren erwartet sollte von dem Album lieber die Finger lassen. Wer aber eintauchen möchte in die typisch-nordische Atmosphäre die die Band mit diesem Album abgeliefert haben wird wohl kaum eine passendere Platte finden.


      Von mir gibt's übrigens wegen der leichten Eintönigkeit "nur" gute 9 von 10 Punkten.


      LG Manwe

      Kommen wir an uns're Tore
      Endlich bricht's aus uns heraus
      Heimat, wir sind zuhaus!

      Quote by Equilibrium - Heimwärts
    • Also ich finde es toll das wir (wieder) so 'n Thread haben
      Hier also mein Beitrag:

      Eluveitie - Helvetios Nuclear Blast
      Pagan / Folk Metal


      Das von vielen erwartete neue Album der Schweitzer Pagan Metal Band kommt nicht nur in gewohnter Eluveitie Manier daher sondern hat auch in pukto Power und Speed wieder zugelegt.
      War der Vorgänger doch eher etwas gediegener und melancholischer - im Vergleich zum Meisterwerk Slania - so hat man hier wieder zur alten Kondition zurückgefunden.
      Wie immer wird sehr viel Wert auf eine ausgeglichene Balance zwischen Folk Instrumente und Heavy Gitarrenriffs gelegt das Eluveitie wie kaum eine andere Band beherrscht.
      Die Songs reichen von Episch (Helvetios, Alesia) bis Rau (Havoc) und natürlich dürfen auch Balladen (A rose for Epona) nicht fehlen.
      Insgesammt haben Chrigel und Co ein sehr gutes Album abgeliefert auch wenn es an Slania nicht ganz herankommt vergebe ich ein 8 von 10 und lege sie jedem Pagan/Folk Entusiasten nur wärmstens ans Hertz. Der echte Fan kauft natürlich die "Special Edition" (CD + DVD) ... die Freaks das Ganze gleich auf Vinyl ;)
      Die Platte ist auf jeden Fall ihr Geld wert und wer immer noch nicht überzeugt der suche doch mal auf Youtube nach Helvetios ...
      Bin mal gespann wie das Ganze live rüberkommt
      RAR: Keep the D green free !
    • Ich muss schon sagen, das Album gefällt mir ausgesprochen. Ich habe mir auch überlegt mir das mal anzuschaffen. Werde aber sowieso warten bis der Preis ein wenig sinkt. Und ach ja:

      may24 schrieb:

      Bin mal gespann wie das Ganze live rüberkommt
      Die Zürcher würden eig. am 20. März in Pratteln zusammen mit Solstafir, Primordial, Heidevolk und Negura Bunget spielen. Und ich kann nicht hin. ;( Naja, um die Schweizer ist es nicht so schade, die haben sowieso jedes zweite Wochenende irgend einen Gig hier in Zürich, aber wie bald die ganzen Bands vom anderen Ende des Kontinents wiederkommen...

      LG Manwe

      Kommen wir an uns're Tore
      Endlich bricht's aus uns heraus
      Heimat, wir sind zuhaus!

      Quote by Equilibrium - Heimwärts